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Mehr als 14 Millionen Menschen besitzen das #Deutschlandticket.

Nutzt ihr das Deutschlandticket?

@Bundesregierung

Ja. Es ist leider sehr teuer. Aber deutlich günstiger als ein PKW.

@bahnkundenv @alchemikus @Bundesregierung Das ist kein Argument. Zwangsverarmte können es oft gar nicht kaufen. In manchen Städten, wie hier in Düsseldorf, gibt es eine Sozial-Variante. Wenn die abgeschafft wird (weil wir „Sozialschmarotzer“ ja gefälligst nicht in der Gegend herumgondeln sollen, ne) sitze ich vermutlich wieder fest.

Mehr noch: Der VRR hat zum 1. März das Kurzstreckenticket abgeschafft. Man hat jetzt nur noch die „Wahl“, sich entweder eine App zu installieren oder auch Kurzstrecken mit dem A-Fahrschein zu bezahlen.

Und nein, ich installiere mir für Fahrscheine keine App. Neben Datenschutzbedenken muß ich immer damit rechnen, daß da was nicht funktioniert (Akku ungeplant leer, schlechter GPS-Empfang, schlechte Netzabdeckung etc.).

@atarifrosch @alchemikus @Bundesregierung Das ist ein Argument. Jemand, der bt 3.000€ im Monat bekommt, kann auch mehr als 58€ zahlen.

@bahnkundenv

"Teuer" ist eine sehr relative Angelegenheit.

Wenn man es als Angebot an Pendler*innen versteht, meistens das Auto stehen zu lassen, ist es sehr günstig.

Wenn man es als Instrument der sozialen Teilhabe versteht, ist es viel zu teuer, gerade für Menschen in wirklich prekären Lebenssituationen.

@atarifrosch @alchemikus @Bundesregierung

@mina @atarifrosch @alchemikus @Bundesregierung Genau das verstehen wir unter "Weiterentwicklung". Durch einen günstigen Preis denen, für die 58€ unerschwinglich sind, ein Angebot zu 20€, 30€ oder sonst einem Preis machen.

@bahnkundenv @mina @atarifrosch @alchemikus @Bundesregierung Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum man so krampfhaft auf 9€ mehr (bezogen auf die 58€) besteht. Das sind ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein. ÖPNV kostet viel mehr. Er wird ohnehin nie kostendeckend sein. Würde man ÖPNV komplett kostenfrei anbieten, wäre es vermutlich billiger, weil Fahrkartenschalter, -automaten und -kontrollen nicht mehr nötig wären. Der Staat zahlt anderswo deutlich mehr Subventionen!

@Quantium40

Auch hier haben wir die grundsätzliche Frage, was man bezwecken will:

Als soziale Subvention ist ein Pauschalpreis bzw. kostenfreier Nahverkehr nicht zielgerichtet, weil zum größten Teil damit Menschen unterstützt werden, die es gar nicht brauchen.

Ökonomisch ist es sinnvoller, nur Menschen mit geringem Einkommen zu unterstützen.

Die Nachteile dabei sind vielfältig: Es erfordert Bürokratie,

1/?

@bahnkundenv @atarifrosch @alchemikus @Bundesregierung

@Quantium40

eine Prüf- und Nachweis-Infrastruktur für Bedürftigkeit aufzubauen.

Die Einfachheit und Niederschwelligkeit des Angebots gehen verloren. Viel Geld muss regelmäßig ausgegeben werden, ohne dass ein einziger Bus rollt.

Versteht man Mobilität als soziales Recht, spricht im Grunde nichts gegen einen kostenfreien Nahverkehr.

Durch den Wegfall der Ticket- und Kontrollinfrastruktur, der Tarif- und Planungskommissionen

2/?

@bahnkundenv @atarifrosch @alchemikus @Bundesregierung

@Quantium40

würde sich der quasi selbst finanzieren.

Tatsächlich haben aber weder die Verkehrsbetriebe noch die Politik ein Interesse an diesem Bürokratieabbau.

Die Gründe sind mehrfach:

Wenn jede Person das Recht hat, mit Bus und Bahn von A nach B zu fahren, kann man "unerwünschte Personen" (speziell Wohnungslose) nicht mehr hinauswerfen.

Unser Gemeinwesen hat kein Problem mit der Existenz bitterer Armut, es hat nur ein Problem

3/?
@bahnkundenv @atarifrosch @alchemikus @Bundesregierung

Mina

@Quantium40

mit ihrer Sichtbarkeit für die "anständigen Bürger".

Für die Politik gilt Ähnliches: Geld aufzuwenden ist nicht das Problem, es soll aber der Anschein gewahrt bleiben, dass eine Gegenleistung erbracht wird.

Schließlich stellt sich dann auch die Frage, was mit dem ÖPNV in der Fläche passieren soll.

Wenn Mobilität Standard ist, hieße das auch, dass in dünner besiedelten Regionen Angebot geschaffen werden müsste.

4/5

@bahnkundenv @atarifrosch @alchemikus @Bundesregierung

@Quantium40

Das wäre zwar sozial, ökologisch und volkswirtschaftlich extrem sinnvoll, kostet aber Steuergelder.

Woher sollten die kommen?

Gewiss nicht von denen, die es sich leisten könnten, Vermögens- oder höhere Einkommenssteuern zu zahlen.

Gegen die oberen 1%-5% ist die Politik machtlos (bzw. entscheidet sich, machtlos zu sein).

5/5

@bahnkundenv @atarifrosch @alchemikus @Bundesregierung

@mina @Quantium40 @atarifrosch @alchemikus Alles gute Überlegungen, die teilweise aber nicht stimmen (z. B. dass die Unternehmen nicht an einfachen Lösungen interessiert sind). Im Übrigen: Jede #Mobilität kostet Geld und finanziert nie selber. Wenn wir über die Kosten des #Umweltverbundes/#ÖPNV reden, müssen wir das auch über die direkten und indirekten Kosten des Straßenverkehrs tun.

@bahnkundenv

Warum strohmannst du mich?

Ich habe nie behauptet, dass Unternehmen kein Interesse an einfachen Lösungen haben.

Ich habe gesagt, dass weder Unternehmen noch Politik Interesse an einem Entgelt-freien Nahverkehr haben.

Explizit sprach ich von "diesem" nicht "einem" Bürokratieabbau.

Dass Mobilität Geld kostet, habe ich auch nie bestritten. Dass der Autoverkehr massiv subventioniert wird, auch nicht.

Ich sprach darüber, mit welchen

1/2

@Quantium40 @atarifrosch @alchemikus

@bahnkundenv

politischen und gesellschaftlichen Widerständen ein günstiger bzw. Entgelt-freier Nahverkehr zu kämpfen hat.

Das D-Ticket für 9€ war ein großartiger Start.

Die Preiserhöhung erst auf 49€ und dann auf 58€ hat einen großen Teil seines Erfolges (soziale Inklusion) ganz bewusst zunichte gemacht und ist der Einstieg in den Ausstieg.

2/2

@Quantium40 @atarifrosch @alchemikus

@mina Ich stimme Dir vollumfänglich zu. Die Gesellschaft/Politik scheint das nicht zu wollen. Interessanterweise hat man bei Straßen keine Hemmungen, Infrastruktur kostenlos zur Verfügung zu stellen und es darf auch jeder arme Mensch öffentliche Straßen und Plätze nutzen. Bei ÖPNV ist die Wahrnehmung leider anders!

@Quantium40

Bei der Straßeninfrastruktur passiert ja genau das Beschriebene: Gegen einen symbolischen Obolus (Kfz- und Mineralölsteuer) werden gigantische Subventionen gezahlt und Kosten vergesellschaftet.

Aber dem Gerechtigkeitsgefühl ist genüge getan (nicht der Gerechtigkeit selbst).

Gefühlte Moralität.

PS: Das mit der öffentlichen Nutzung von öffentlichen Straßen und Plätzen durch arme Menschen auch immer mehr eingeschränkt wird.

Stichwort: "defensive 🤮 Architektur"