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Ich hatte gerade in dieser Viertelstunde zwischen Schlaf und Wachen die Idee zu einer Geschichte/Miniserie:

Sowas wie "Stromberg - Ganz unten".

Wit kennen alle die Erzählung der "unverschuldet in Not geratenen Armen", welche die Solidarität der Gesellschaft "verdienen", im Gegensatz zu den "Faulen".

Die Idee der Geschichte ist, nicht rührselig die traurige Geschichte eines "braven Opfers" zu erzählen, sondern die einer Person, die dauernd Fehler macht und durch kleine Übertretungen

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immer wieder in Konflikt mit Ämtern, Arbeitgebern und Mitmenschen kommt und richtig Ärger kriegt:

Wird gefeuert, Leistungen gestrichen oder gekürzt, bekommt Tagessätze aufgebrummt, die er nicht bezahlen kann.

Ein Mensch, der persönlich unangenehm und zum Fremdschämen peinlich ist, versucht das System auszutricksen, versagt aber dabei; sich auf seine Art immer wieder mit "passivem Widerstand" gegen ein grausames System der Menschenverwertung auflehnt, in dem niemand Konsequenzen trägt,

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außer er.

Insbesondere das üble Verhalten von Menschen mit Geld und Macht bleibt völlig folgenlos. Es gibt keine Rache oder Gerechtigkeit, nur an ihm, der ganz unten steht.

Kurz: Es geht darum, dass Menschenwürde nicht an Wohlverhalten gebunden ist, und das Ganze mit bitterem Humor erzählt.

Wie findet ihr die Idee? Ich glaube, das gibt es so noch nicht wirklich.

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@mina Ich muss dabei gerade an "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin und "Ein Mann will nach oben" von Hans Fallada denken. Aber beide Romane spielen in einer komplett anderen Zeit und jede Zeit hat ihre eigenen Helden und Antihelden. Es ist eben immer wieder Thema, dass sich der "kleine Mann" abstrampeln kann, wie er will, und trotzdem nicht aus dem Sumpf kommt. Die Geschichte, die du erzählst, wird trotzdem eine andere sein.

@hjes

Berlin Alexanderplatz geht in die Richtung, ist aber drei Klassen härter.

Mir schwebt ja eher etwas leichteres vor.

@mina Das ist ja das Gute, dass man Themen auf verschiedene Weise beleuchten kann. Ich könnte wetten, dass du 10 total unterschiedliche Geschichten erhalten würdest, wenn 10 Leute genau deine Idee umsetzen würden. Jeder bringt noch eigene Erfahrungen ein, hat einen anderen Schreibstil und eine andere Art von Humor.

Mina

@hjes

Mal sehen, ob ich es schaffe, da eine richtige Geschichte draus zu machen.

@mina Den Anfang hast du ja schon gemacht. Wenn du dir nun als nächstes einen Handlungsstrang, die Hauptpersonen und deren Biographien überlegst, bist du wieder einen Schritt weiter. Bei Filmen und in der Literatur wird von der Heldenreise gesprochen. Kurz gefasst: Einführung der Personen und ihrer Ziele, ein Konflikt und Lösung des Konflikts. Wenn man sich Romane, Erzählungen und Märchen ansieht, folgen sie diesen Prinzipien auch meistens. de.wikipedia.org/wiki/Heldenre Vielleicht hilft dir das.

de.wikipedia.orgHeldenreise – Wikipedia

@hjes

Auch wenn es sich bei Kortz (so heißt er) nicht um einen klassischen Helden handelt, ist es tatsächlich genau das.

Was mir noch komplett fehlt, ist ein brauchbares Ende. (Nicht happy).

Übrigens etwas, das mir gerade bei zeitgenössischer Literatur oft fehlt.

@mina Wenn du dir erstmal überlegt hast, mit welchen Widrigkeiten er zu kämpfen haf und welche Personen und Umstände ihn hindern, kommt das Ende vielleicht ganz von selbst.

@hjes

Ja, ich werde heute Abend einfach mal mit den Szenen anfangen, die ich schon in meinem Kopf habe.

@mina Viel Erfolg! Du kannst nur gewinnen.