Seid ihr schon bei der #DKMS registriert?
Das Projekt hilft Menschen mit #Blutkrebs, Stammzellenspender zu finden. Meine Zellen ersetzen dann die Blutzellen des kranken Menschen, übernehmen sie und der Mensch kann oft dauerhaft gesund sein.
Man bekommt ein Kit mit Wattestäbchen zugeschickt, wo dann deine #DNA überprüft wird. Sie sind da was #Security angeht echt fortschrittlich, kennt man gar nicht aus dem Gesundheitsbereich
Bei mir hat es ja ca 4-5 Jahre gebraucht bis jemand gefunden wurde, der von den Zellen (ka welche genauen Eigenschaften) zu mir passt.
Ist alles anonym, ich weiß nicht an wen ich spende, kann den Menschen aber 2 Jahre nach einer erfolgreichen Spende kennenlernen.
Andere Mitspender dort haben 8 Jahre oder länger nichts gehört, also ist es schon wichtig, viele viele registriert zu haben, damit Menschen schnell Spender finden.
Wenn dann ein potentielles Match gefunden wurde bekommt man ein Set nach Hause, wo man mit Blutproben viele Tests machen soll ob man passt.
Die Kits werden an mehrere versendet, ich hatte ne Nachricht bekommen, dass ich es nicht mehr abschicken muss, weil eine Typisierung schon gefunden wurde.
Wenn man dann passt, wird man (so wie ich letztens) sehr gründlich geprüft. Urinprobe, Blutproben, EKG, Gewicht, Ultraschall aller Organe, Pupillen, usw. Auch dass man meine Infektionskrankheiten hat, die könnten einen geschwächten Menschen in Chemotherapie gefährden.
Der Mensch kommt, wenn alles passt, in einen sterilen Raum mit sterilem Essen usw, Chemotherapie und Bestrahlung. Dabei sterben nicht nur mutierte Zellen, sondern auch gesunde (deswegen müssen die ja mit meinen ersetzt werden).
Es gibt 2 Verfahren.
1. Man spritzt sich alle 12 Stunden für 5 Tage ein Medikament in die Bauchfalte, das die Stammzellproduktion erhöht.
Die werden dann auch ins Blut abgegeben, darüber können sehr effizient (und minimalinvasiv) extrem viele Stammzellen gewonnen werden.
An dem Tag geht man dann in das Zentrum und die Stammzellen werden aus dem Blut gefiltert. Man verliert ca. 0,7L also ziemlich wenig, es dauert halt eine Weile.
Bahntickets, Hotel usw. werden für einen bezahlt.
2. Unter Vollnarkose wird Knochenmark aus dem Beckenknochen entnommen, worin auch viele Stammzellen sind. Weniger effektiv und viel invasiver, Knochenmark ist aber verträglicher, bei Kindern muss das genommen werden.
Ich wollte kurz davor zu peripher wechseln, ging aber nicht, weil es ein Kind ist (eigentlich geheim).
Auch okay. Hab mit dem Narkosearzt gesprochen, sehr informativ und echt suuper fortschrittlich. Man merkt wahrscheinlich kaum etwas davon, moderne Medizin ist echt der Hammer.
Infos zur Narkose:
Abend vorher nix essen, 2h vorher nix trinken. Man bekommt ne Beruhigungstablette und Schmerztablette. Warum? Weil das vegetative Nervensystem auch bei einer Narkose noch wach wäre, und man Schmerztrauma haben könnte. So nicht.
Ordentlich zugedröhnt ist man dann auf dem Bauch auf ner Liege und bekommt einen Zugang gelegt, das ist auch schon das Schlimmste.
Man bekommt eine Sauerstoffmaske, um angenehm Luft zu bekommen.
Man ist an ein EKG angeschlossen, dieser Monitor mit der Herzfrequenz den man kennt.
Sobald man bewusstlos ist wird sie Atemmaske durch einen Schlauch zur Beatmung getauscht, da unter Vollnarkose die Atmung aussetzt. Gruselig, aber Routine.
Die Entnahmeregion an den hinteren Beckenknochen kann man leicht fühlen: dort wo man mit den Fingern den harten Knochen spürt.
Die Ärzte können also mit 2 kleinen Schnitten und "Punktierung" leicht an den Knochen, ohne große Schäden zu riskieren.
Es wird dann je nach Körpergewicht mehr oder weniger Knochenmark ausgesaugt. Das ist mit einer Formel limitiert, man kann also auch als leichte Person sicher spenden.
Am Ende wird alles wieder zugemacht und man wird von vielen Menschen wieder auch den Rücken gelegt. Unter die OP-Stelle kommt ein Sandsack, um durch Druck Blutungen zu minimieren.
Das Narkosemittel wird nicht mehr eingetropft, man wacht langsam auch.
Wenn man aufwacht ist der unangenehme Luftröhrenschlauch schon weg und man atmet über eine Maske. Man ist immer noch für eine Weile betäubt, spürt also wahrscheinlich keine Schmerzen.
Für die Tage darauf bekommt man Schmerzmittel, an den kleinen Wunden können blaue Flecke entstehen.
Am nächsten Tag wird eine starke Müdigkeit einsetzen, da man ja viel Knochenmark gespendet hat.
Das muss jetzt wieder aufgebaut werden, es ist also gut, vorher einen guten Eisenspiegel zu haben (Hämaglobin und Ferritin, wird beides geprüft), viel Eiweiß zu sich zu nehmen, und gesundheitlich fit zu sein.
Man ist für eine Weile schwächer (mal sehen wie lange das bei mir braucht) und auch etwas krankheitsanfälliger. Aufpassen, drinnen bleiben, evtl. Maske tragen, nicht so schlimm.
Nach einem Monat macht man beim Arzt nochmal einen Bluttest, um zu überprüfen ob alles okay ist.
Das wars! Hauptsächlich auf die OP fokussiert, weil ich das machen werde.
Ich habe eine ziemliche Spritzenphobie aber trotzdem bisher alles gut gepackt. Exposition ist das Zauberwort!
Es ist für einen guten Zweck, keiner will wegen einer Erbkrankheit sein Leben verlieren.
Registriert euch Leute! Je mehr desto schneller können Menschen ein Match finden!
@dkms_de@birdsite.frog.fashion @dkms_de@bird.makeup
Hier ist eine gute Doku zur #DKMS und #Stammzellspende. Der Reporter macht die periphere Methode, vor der mir es gegraut hat, weswegen ich mich für die OP entschieden habe.
Ist aber bestimmt nicht schlimmer, einfach anders.
Ich bin auch schon länger registriert.
@hen @dkms_de@bird.makeup Ja. Anmelden, auf Post warten, Stäbchen in Mund (piekst nicht mal, außer man legt es darauf an), unfrei zurück.
@hen @RigsbySiv @dkms_de Yepp. Schon länger.
@hen
Es gibt auch immer wieder Aktionen vor Ort, was mir persönlich mehr zu sagte.
@khw Naja das Wattestäbchen ist ja kein Ding XD
Am Ende fährt man zu einem der mindestens 2 Entnahmezentren und macht das da
@hen Hab‘s beim Blutspenden mal mitmachen lassen.