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slowtiger

Meine Zahnärztin, deren Tochter Medizin studiert, erzählt: 80% der Zahnmedizinabsolventen sind weiblich. Aber alle Anfang 20, also werden sie bald Kinder kriegen und jahrelang ausfallen. Man kann aber keine Praxis mit 30 Wochenstunden betreiben, nichtmal 40 reichen. Und Stellen teilen "geht nicht".

Hab mich gehütet zu widersprechen, sie war noch mit Bohrer bewaffnet. Aber ist das wirklich der Grund für den Ärztemangel?

@slowtiger "werden alle". Aha. Zu 100 Prozent. Interessantes Frauenbild hat die Dame.

@wonka Selbst wenn: das Problem liegt nicht im Kinderkriegen, sondern in der fehlenden Betreuung und Unterstützung, und im überholten Modell der 1-Arzt-Praxis mit total überarbeiteter Chefin.

Sie sagte aber auch, daß keine Mitarbeiter mehr gefunden werden können, ohne die geht ja auch nix.

@wonka @slowtiger es wird schon ein signifikanter Teil Kinder bekommen. Das eigentliche Problem ist die Doppelbelastung mit Praxis und Familie. Das liegt z.T. an der leider üblichen Rollenverteilung in Familien. Aber auch daran, dass Ärztys gefälligst eine Praxis zu führen haben.

Viel angenehmer wäre es für die meisten wenn sie angestellt wären. Also z.B. das Gesundheitssystem die stellt Praxis, das Abrechnen und den Orga-Kram erledigt. Ärztys leisten dann nur den medizinischen Teil.

@slowtiger Ich habe zwar null Ahnung, aber warum man keine Gemeinschaftspraxis mit z.B. 3x30h betreiben können sollte, erschließt sich mir so wenig wie dass Frauen deutlich länger als Männer zwecks Kinderaufzucht ausfallen müssten oder dass überhaupt Leute eher mit Mitte 20 Kinder bekommen würden statt inzwischen Mitte 30.

Aber man kann natürlich auch ein Netz aus Vorurteilen spinnen.
@slowtiger denke nicht, es gibt ja immer mehr Praxen die von Kapitalgesellschaften betrieben werden und wo dann Ärztinnen nur noch angestellt sind, da ist es sicher praktikabel auch Personen anzustellen die nur 50% arbeiten.

Aber ich hab keine Ahnung davon, kann mir aber nicht vorstellen, dass angestellte Ärzte oder in Gemeinschaftspraxen allgemein nicht auch mit wenigen Stunden schon gut einsetzbar sind.

Ich träume ja noch davon, Gesundheits-Genossenschaften zu gründen: die gehören den Patient.innen und stellen die Ärzt.innen ein.
@utzer @slowtiger

@kirschwipfel Den selben Traum habe ich auch seit Jahren. Am besten das 3-Säulen-Modell im Bankensektor auf den Gesundheitssektor übetragen.

Das 3-Säulen-Model sagt mir nichts. Was ist das?
@phoefer

@kirschwipfel Privatbanken, Genossenschaftsbanken und öffentlich-rechtliche Banken (z.B. Sparkassen).

Das klingt mir zu sehr nach "Investoren sollen Praxen eröffnen".
@phoefer

@kirschwipfel Naja, das haben wir ja schon - also die weiter oben erwähnten Kapitalgesellschaften. Ich würde mir nur halt zusätzlich noch Genossenschafts- und kommunale Praxen wünschen.

@kirschwipfel Wobei, wir haben jetzt tatsächlich bei mir in der Region ein kommunal getragenes RVZ, an dem auch meine Stadt beteiligt ist.
Fehlt also nur noch die Genossenschaftpraxis.

@slowtiger Das würde nach meiner Lesart bedeuten, dass schon die Bedarfsplanung im Gesundheits- und Hochschulsystem (mit sexistischem Bias) kaputt war bzw. ist? 🤔

@slowtiger Und wie geht's den Zahnschmerzen?

@kaltmamsell Besser! Ich koche jetzt Nudeln. Aber nicht al dente.