Es geistert ein neuer Vorschlag der #SPD zur "Sanierung" der gesetzlichen #Krankenkassen durch die politische Landschaft:
Die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze von 5.500 auf 8.000 €.
Der hat tatsächlich gute Chancen auf Realisierung, denn er spült kurzfristig Geld ins System, ohne auch nur ein grundsätzliches Problem zu lösen.
Mit diesem Pflästerchen könnte man die tatsächlich sinnvolle Versicherungspflicht für alle
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(inklusive reiche Privatiers und Beamte), die komplette Streichung der Beitragsbemessungsgrenze und die vollständige Einbeziehung aller Einkommensarten auf die übernächste Legislaturperiode verschieben.
Politiker*innen lieben diesen Trick.
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@mina Eine Krankenkasse für alle in der alle einzahlen? Ich will gar nicht wissen wieviel Geld wir einsparen würden, wäre dieser irre Verwaltungsaufwand nicht nötig. Hat das mal jemand ausgerechnet?
Das hat bestimmt schon mal jemand nachgerechnet.
Aber die ganzen Verwaltungsposten in den Krankenkassen sind wichtige Versorgungsposten für ausgediente Parteisoldaten.
Die kann man doch nicht im Regen stehenlassen.
/s
Tatsächlich war die demografische Entwicklung ja schon vor Jahrzehnten abzusehen, aber jede Bundesregierung seitdem hat alle grundsätzlichen Reformen mit "Denn eins ist sicher: Die Rente"¹ abgebügelt.
¹ursprünglich: Norbert Blüm
@mina Aufhebung des 2 Klassen Systems, Stopfen der Löcher für die Solidarflucht und schon ist genug Geld da. Und sind wir mal ehrlich, es ist ja nicht so als wüsten die das nicht.
@mina jetzt ja. Als Selbstständiger bezahle ich schon immer 100% des Beitrags. Wenn jetzt noch die Phantasie über die Rentenversicherungspflicht kommt kann ich schon fast aufhören weiter zu arbeiten. Die Kosten kann ich nicht Umlegen, dafür ist die internationale Konkurrenz zu günstig.
Die Rentenversicherung ist eine ganz andere Baustelle.
Da ist das Problem, dass die Altersvorsorge der Beamten und Politiker*innen von allen aus dem allgemeinen Steueraufkommen geleistet wird, die der pflichtversicherten Angestellten (inklusive einiger versicherungsfremder Leistungen) aber nur von ihnen selbst.
@mina @morian79 Der größte Teil sind allgemeine Zuschüsse, die nichts Versicherungsfremdes beinhalten.Siehe z.B. hier: https://rentenupdate.drv-bund.de/DE/1_Archiv/Archiv/2023/01_Bundesmittel_und_zuschuesse.html
Auf der Seite steht ganz groß:
»Die Bundeszuschüsse dienen überwiegend der sachgerechten Finanzierung nicht beitragsgedeckter Leistungen wie z.B. der „Mütterrente“.«
Da steckt ja auch die notwendige Übernahme der DDR-Rentner in das westdeutsche System drin.
Und den Punkt 1 ignorierst du komplett.
Die Schweiz macht das teilweise schon richtig, aber die Beiträge sind dort nicht einkommensabhängig und eine Familienversicherung gibt es auch nicht.
Das finde ich maximal unsozial.
Der Unterschied zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil ist ohnehin komplett sinnfrei.
Der Arbeitgeber muss ohnehin alles bezahlen, der Arbeitnehmer ohnehin alles erwirtschaften.
Die Pseudo-Aufteilung verschleiert nur die realen Kosten.
Ich bin da ein bisschen zwiegespalten.
Einerseits hast du recht, andererseits finde ich es auch fair, wenn eine Familie gemeinsam wirtschaftet, dass sie auch gemeinsam besteuert wird.
Da habe ich noch keine klar definierte Meinung dazu.
So wichtig ich die Option zur Fremdbetreuung von Kindern auch finde, denke ich nicht, dass es einen ökonomischen Zwang dazu geben sollte.
Wie gesagt: Ich habe da einen noch unaufgelösten inneren Konflikt.